Beratung und Unterstützung
Delirprävention

Ein Delir kann eine schwere Nebenwirkung nach operativen Eingriff en sein. Der Begriff Delir entstammt dem lateinischen Wort „delirare“, was übersetzt „aus der Spur geraten“ bedeutet. Bei einem Delir sind die Patienten häufi g orientierungslos, halluzinieren oder bekommen Angstzustände. Von jenem akuten Verwirrtheitszustand erholen sich manche Menschen nur sehr schwer. Das Risiko für ein postoperatives Delir steigt vor allem bei älteren, kognitiv eingeschränkten oder demenziell veränderte Patienten.
Diese Art von Delir steht nicht im Zusammenhang mit Alkoholkonsum! Wir haben uns auf den Weg gemacht, um unsere Patienten delirsensibel zu begleiten. Ein Thema, dass uns ganz besonders am Herzen liegt. Es ist nicht nur unser Auftrag, den betroffenen Patienten mit einer solchen Komplikation die angemessene Behandlung zukommen zu lassen, wichtiger ist noch das Verhüten eines Delirs in den Mittelpunkt unseres Handelns zu rücken.
Eine Bewusstseins- Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsstörung und/oder Verwirrtheit nach einem operativen Eingriff. Dieser Zustand kann unter Umständen Tage bis Wochen anhalten.
Grundsätzlich kann jeder nach einer Operation betroff en sein. Das Risiko steigt aber besonders für ältere Menschen ab 65 Jahren sowie kognitiv eingeschränkte und demenziell veränderte Menschen.
Auf Grundlage der präoperativ erhobenen Daten und einem standardisierten postoperativen Screening, kann in der Regelschnell erkannt werden, ob es sich tatsächlich um ein Delir handelt. Ein ganzes Bündel an Maßnahmen kommt dann zum Einsatz, damit der Patient so schnell als möglich gesund werden kann.
Das tun wir konkret
Vor einer Operation:
- Im Rahmen der Anamnese wird das Risiko für ein Delir erhoben. Sollte das Risiko für ein postoperatives Delir erhöht sein, ist das Personal demensprechend sensibilisiert. Alle Mitarbeiter in der Pfl ege absolvieren zudem spezielle Schulungen zum Thema Delir.
- Delirgefährdete Patienten werden möglichst früh am Tag operiert, damit sie nicht lange nüchtern warten müssen. Die Medikation vor und während einer Operation wird an das Delir-Risiko angepasst.
Nach einer Operation:
- Nach dem sogenannten NuDesc. Score (Fragebogen für die Mitarbeiter der Pflege und des ärztlichen Personals) werden Menschen ab dem 70. Lebensjahr auch postoperativ beurteilt. Der Fragebogen hilft bei der Beurteilung des Zustandes eines Patienten. Im Falle eines postoperativen Delirs kann schneller und gezielter gehandelt werden.
- ZurVerhütung bzw. Therapie eines Delirs werden Hörgeräte, Zahnprothesen und Brillen der Patienten in einer Klarsichthülle direkt am Bett im Stationszimmer aufbewahrt. Hat der Patient seine persönlichen Dinge zur Hand, kann er sich grundsätzlich schneller orientieren.
- Der Tag-Nacht-Rhythmus wird nach Möglichkeit eingehalten.
- Das Personal erläutert dem Patienten immer wieder, wo er sich befindet und warum er sich im Krankenhaus befindet.
- Sollte sich herausstellen, dass der Patient an einem postoperativen Delir leidet, wird unmittelbar nach körperlichen Ursachen geforscht. Sollte beispielsweise eine Infektion oder eine toxische Reaktion ursächlich für den Zustand des Patienten sein, können diese dementsprechend medikamentös behandelt werden.