Multiple Sklerose - Eine Erkrankung mit vielen Gesichtern
MS Diagnose und Therapie

Leitende Oberärztin
Carola Hagedorn
Fachärztin für Neurologie, spezielle neurologische Intensivmedizin und Palliativmedizin
Zusatzweiterbildung für neurologische Intensivmedizin und Palliativmedizin
Schwerpunkt Multiple Sklerose
carola.hagedorn(at)cellitinnen.de |
Zertifizierte MS-Spezialambulanz
Die Multiple Sklerose-Ambulanz der Klinik für Neurologie des Heilig Geist-Krankenhauses ist seit 2012 als MS-Zentrum der Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) nach Paragraph 116 b SGB V zertifiziert. Dieses Zertifikat sichert eine qualitativ hochwertige, von Leitlinien gestützte, akute und rehabilitative Behandlung durch auf Multiple Sklerose (MS) spezialisierte Neurologen und weitere MS-Fachkräfte.
In enger Kooperation mit den niedergelassenen Neurologen betreuen wir in unserer von der DMSG zertifizierten Ambulanz MS-Patienten aller Verlaufsformen.
Verdacht auf Multiple Sklerose?
Zur Diagnostik bei Verdacht auf eine Multiple Sklerose gehören unterschiedliche Verfahren. Eine Multiple Sklerose zu diagnostizieren kann sehr anspruchsvoll sein. Wir bieten folgende Leistungen im Rahmen einer Diagnoseanforderung:
- MRT (Magnetresonanztomographie) des Kopfes
- MRT des Rückenmarks
- Neurophysiologische Untersuchungen (Evozierte Potenziale, Nervenleitgeschwindigkeit)
- Spezielle Laboruntersuchungen
- Liquorpunktion
Die Nervenwasserentnahme (Liquorpunktion) bieten wir nur im Rahmen eines stationären Aufenthaltes an, alle weiteren Untersuchungen können auch ambulant durchgeführt werden.
Therapie
Die Behandlung einer MS setzt sich in der Regel aus drei Säulen zusammen
- Die Einstellung auf eine Immuntherapie
- Die Therapie des akuten Schubes, in der Regel mit einer hochdosierten Kortison-Stoßtherapie.
- Die multimodale symptomorientierte Behandlung wie Spastik, Gangstörungen, Fatigue-Symptomatik, Blasen- oder Mastdarmstörungen, Schmerzen.
Die (frühzeitige) Einstellung auf eine krankheitsmodifzierende Immuntherapie soll das weitere Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Ziel ist, Schübe zu verhindern und Behinderungen zu vermeiden. Mittlerweile stehen vielfältige Medikamente zur Verfügung, die je nach Verlauf der MS und dem Krankheitsstadium eingesetzt werden. Hierzu gehören auch die monoklonalen Antikörpertherapien.
Dazu ist eine ausführliche Beratung erforderlich sowie oft umfangreiche Voruntersuchungen. Zudem sind meistens engmaschige Kontrollen und Blutentnahmen im Verlauf notwendig. Bei Einstellung auf Medikamente, die als Injektionen vorliegen, bekommen die Patienten eine oder mehrere ausführliche Schulungen durch unsere MS-Fachkraft. Regelmäßige Infusionstherapien führen wir ambulant in unserer Tagesklinik durch, ebenso wie Kortisonstoßtherapien.
Das gesamte Leistungsspektrum unserer MS-Ambulanz:
- Diagnostik und Differentialdiagnostik der Multiplen-Sklerose (siehe Verdacht auf MS)
- Ausführliche Beratung und Aufklärung bei Erstdiagnose
- Einholung einer Zweitmeinung
- Individuelle Beratung und Therapieeinstellungen aller gängigen Immuntherapien einschließlich monoklonaler Antikörpertherapien
- Regelmäßige Infusionstherapien in unserer Tagesklinik
- Beratung zur individuellen symptom-orientierten Therapie
- Ambulante und stationäre Behandlung von MS-Schüben
- Spritzenschulung für Patienten durch unsere zertifizierte MS-Schwester
- Ggf. palliativmedizinische Mitbehandlung bei fortgeschrittener Multipler Sklerose