Mehr als nur das Vergessen
Demenz
Bei einer Demenzerkrankung handelt es sich um keine angeborene, sondern um eine sogenannte erworbene, in der Regel im höheren Lebensalter auftretende Störung des Gedächtnisses. Hinzu kommt die Störung mindestens einer weiteren Funktion im Bereich der Sprache, der Motorik, des Erkennens, des Denkens, des Planens und Organisierens.
Da es vielfältige Demenzformen gibt (Demenz des Typs Alzheimer, die vaskuläre Demenz, frontotemporale Demenz, Lewy-Körper-Demenz oder Mischformen), ist eine der Hauptaufgaben der Klinik für Neurologie am Heilig Geist-Krankenhaus, eine Demenzerkrankung frühzeitig zu diagnostizieren bzw. eine Abgrenzung von behandelbaren Ursachen (Normaldruckhydrocephalus, Vitaminmangelerkrankungen, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Gehirnentzündungen, etc.) vorzunehmen.

Diagnostik bei einer Demenz
Neben der neurologischen Untersuchung erfolgt die Prüfung der Gedächtnisfunktion und weiterer Bereiche mittels neuropsychologischer Testungen und ggf. weiterer Screeninginstrumente. Ergänzend dazu werden die notwendigen bildgebenden Untersuchungen des Gehirns durchgeführt sowie Untersuchungen der Hirnströme, des Nervenwassers sowie Laboruntersuchungen.
Nach Auswertung aller Befunde kann eine diagnostische Zuordnung zu einer Demenzform bzw. eine Abgrenzung von einer anderen Erkrankung als Grundlage für die einzuleitende Behandlung erfolgen.
Therapie einer Demenz
Demenz ist eine fortschreitende Erkrankung. Die Therapie zielt darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen so lange als möglich zu erhalten. In einem sehr fortgeschrittenen Stadium sind die Aktivitäten des täglichen Lebens schwer beeinträchtigt, so dass die Patienten durchgehende Hilfe in allen Lebensbereichen benötigen.
Sollte eine Demenz vom Alzheimer Typ diagnostiziert werden, sind Medikamente aus der Gruppe der sogenannten Acetylcholinesterasehemmer zugelassen. Die übrigen spezifischeren Krankheiten werden soweit möglich und entsprechend ihrer Ursachen behandelt. Unterstützende Behandlungskonzepte wie ein Gedächtnistraining und das Erlernen von Strategien für den Alltag sind ebenso notwendige Maßnahmen.
Wir bieten neben den Untersuchungen und Behandlungen der Erkrankten auch eine Beratung und Unterstützung der Familienangehörigen an. Unser Klinikpersonal ist zudem besonders im Umgang mit demenziell erkrankten Patienten geschult.
In Ergänzung zu den diagnostischen Möglichkeiten und den therapeutischen Leitlinien findet in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst am Heilig Geist-Krankenhaus eine Beratung statt. Ein Befundbericht wird dem Hausarzt zugestellt, so dass eine ambulante und fürsorgliche Weiterbehandlung gewährleistet ist.